Romero-Filmtage 2012
im Kommunalen Kino Metropolis
Eine Auswahl von fünf Dokumentar-bzw. Spielfilmen ergänzt das reichhaltige Veranstaltungsprogramm. Neben der Historie der Lateinamerikanischen Gerechtigkeits-und Demokratiebewegung in Guatemala und Kolumbien zeigen wir den täglichen Überlebenskampf in Nicaragua, Costa Rica und Kuba.
Die Filme werden im Kommunalen Kino Metropolis,
jetzt wieder: Kleine Theaterstraße 10, 20354 Hamburg,
gezeigt
Eintritt 6 / ermäßigt 4 Euro
Veranstalter: Nicaragua Verein Hamburg e.V.
La Yuma – Die Rebellin
Drama und Actionfilm von F.Jaugey, Nicaragua 2009, 87 min, mit A. Blanco, G.Benavides, OmU
Yuma, ältestes von 4 Geschwistern, weiß sich nicht anders zu behaupten als mit den Fäusten. Den ehemaligen Box-Champion Polvorita überzeugt sie von ihrem Talent. Er verhilft ihr zu einem Trainingsplatz in einem Boxcenter. Gegnern im Ring begegnet Yuma mit derselben Entschlossenheit, mit der sie sich von Tag zu Tag mehr von ihrem Umfeld loszusagen traut: von ihrem Freund, dem Anführer einer Jugendgang; vom arbeitsunwilligen Stiefvater, der Yuma und ihren Geschwistern unangenehm näher kommt; und von der lieblosen Mutter, der sie das Vertrauen noch rechtzeitig entzieht.
El Camino – Der Pfad
Dokumentar-Fiktionsfilm von I. Yasin, Costa Rica 2008, 91 min. OmU, mit Shaerlyn Paola Velásquez, Marcos Ulises Jiménez u.a.
Zwei Geschwister, das 12-jährige Mädchen Saslaya und ihr 8-jähriger Bruder Dario brechen aus ihrer Heimat Nicaragua aus. Sie wollen ihre Mutter suchen, die vor acht Jahren aus wirtschaftlichen Gründen in das Nachbarland Costa Rica emigriert ist.
Impunity – Straflosigkeit
Dokumentarfilm von J.J. Lozano und Hollman Morris, Kolumbien 2010, 85min. OmU
Der Film schildert die Rolle der Paramilitärs im Krieg in Kolumbien, die in den letzten Jahren tausende Menschen brutal ermordeten und von ihrem Land vertrieben. Er schildert mit dem Scheitern der Gerichtsprozesse gegen sie, infolge der Verwicklung politischer und wirtschaftlicher Interessen, auch die Schwierigkeiten bei der Suche nach Wahrheit.
Der mehrfach auf Filmfestivals preisgekrönte Film stellt Fragen und sucht Antworten bei den im Krieg involvierten Akteuren: Wer sind die Entscheidungsträger dieses Krieges? Woher kamen die Befehle? Was waren die Motive? Was haben multinationale Unternehmen wie Chiquita, das kolumbianische Militär, Geschäftsleute, PolitikerInnen und Drogenhändler zu all dem zu sagen – und vor allen anderen: die Angehörigen der Opfer?
Testamento
Dokumentarfilm von Uli Stelzner und Thomas Walther, Deutschland 2003, 95 min., OmU/
Sein Leben lang kämpfte Alfonso Bauer Paiz in Guatemala gegen Militärregime, Interventionen und skrupellose Multis. Er war in den 50-er Jahren Minister des legendären Jacobo Arbenz, wohnte mit Che Guevara in Mexico, arbeitete mit Allende und leitete die Agrarreform in Nicaragua, bevor er nach 25 Jahren Exil als Rechtsberater zehntausender guatemaltekischer Flüchtlinge in sein Land zurückkehrte, um weiter für Freiheit und Demokratie zu kämpfen. Der Freimaurer und Sozialist Bauer kämpfte unentwegt für Gerechtigkeit, doch der Preis der Ideale ist hoch.
Der Film zeichnet das Vermächtnis eines ungewöhnlichen und ruhelosen Mannes, der die Geschichte und Gegenwart Lateinamerikas zum Atmen bringt.