Romero-Filmtage 2011
im Kommunalen Kino Metropolis
Eine Auswahl von acht Dokumentar- und Spielfilmen ergänzt und bereichert das reichhaltige Veranstaltungsprogramm. Nach einem etwas anderen Blick auf die Geschichte Amerikas im letzten Jahrhundert beschäftigen sich die weiteren Filme aus oder über Honduras, Mexiko, Argentinien, El Salvador und Guatemala mit der jeweiligen aktuellen Realität.
Die Filme werden im Metropolis Kino, Steindamm 54
gezeigt.
Eintritt 6 / ermäßigt 4 Euro
Veranstalter: Nicaragua Verein, pbi, zapapres, CASA/amnesty international, Initiative Mexiko
Die Filmreihe wird gefördert durch: NUE (Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung), KED (Kirchlicher Entwicklungsdienst der Nordelbischen evang.-luth. Kirche) und InWent gGmbH (Internationale Weiterbildung und Entwicklung).
Das Jahrhundert des Sturms
Dokumentation von F. Birri nach der Vorlage von E. Galeano. D/F/Sp./Arg./Urug. 1999, 86 min. DF
Eine neue Vision der amerikanischen Geschichte des letzten
Jahrhunderts - aus lateinamerikanischer Sicht - also gleichsam
"von unten" und somit keine herkömmliche
(Sieger-)Geschichtsschreibung. Geschichte und Geschichten werden
mit Legenden verwoben, mit einzigartigen Dokumenten und Bildern,
wie man sie noch nie sah. Ein aufregendes Mosaik aus Kunst und
Kultur, Politik und Wirtschaft. Der Film sprengt das Genre
Dokumentarfilm.
Adelante muchachas – Mädchenfußball in Honduras
Dokumentarfilm von Erika Harzer, D 2004, 60 min. OmU
Mit Gast
«Adelante
Muchachas!» erzählt die Geschichte von vier jungen
Frauen aus Tegucigalpa, der Hauptstadt von Honduras. Ein
filmischer Beitrag, der sowohl in sozialer wie auch sportlicher
Sicht grenzüberschreitend sensibilisiert. Durch die
Begleitung dieser vier jungen Frauen erfahren wir viel über
ihr Heimatland, die sozialen Probleme, die Einschränkungen
und Ängste, die gerade Frauen verstärkt in einem von
Gewalt bestimmten Umfeld erleben und erfahren.
Digna Ochoa. Zwei Dokumentarfilme zum Mord an Digna Ochoa:
Mord in Mexiko. Von M. Enger, D 2002, 45 min., DF
Digna Ochoa. Von canalseisdejulio, D 2006, 40 min. OmenglU
Vor 10 Jahren
wurde die mexikanische Rechtsanwältin Digna Ochoa y
Plácido, wegen ihres riskanten Einsatzes für
Verfolgte bekannt und bedroht, in ihrem Büro erschossen.
Die Staatsanwaltschaft ist bis heute bemüht, trotz
konträrer Indizien und der Identifizierung der Täter
den politischen Mord in den Selbstmord einer pathologischen
Person zu verwandeln.
Ein deutscher und ein mexikanischer Dokumentarfilm würdigen, einander ergänzend, die Menschenrechtsverteidigerin und enthüllen ein böses Spiel der Justiz.
Zum gleichen Thema gibt es eine Matinee am Sonntag, den 17.4. um 11 Uhr in der Ev. Hochschule im Rauhen Haus, Horner Weg 170: "Justicia sin Justicia - Das böse Spiel der Justiz".
In ihren Augen – El secreto de sus ojos
Nach dem Roman von E. Sacheri, mit S. Villamil, R.
Darín u.a.
Regie J. J. Campanella, Arg./Sp. 2009, 129 min. OmU
Begleitet
von zwei magischen Hauptdarstellern wirft der spannende und
differenzierte Film in kunstvoll arrangierten Rückblenden
den Blick in das Argentinien vor der Militärdiktatur. Er
ist ebenso eine spannende persönliche Geschichte wie ein
subtiler Sensor für die Vorboten des totalitären
Regimes. Thematisch gesellt sich zum Element des Thrillers eine
angedeutete Chronik der argentinischen Geschichte - vom Anfang
der Militärdiktatur bis ins Jahr 1999. Erhielt 2010 den
Oscar für den besten fremdsprachigen Film.
La vida loca - Die Todesgang
Dokumentarfilm von C. Poveda, F/ Sp/ Mex. 2008, 90 min. OmU
Mit Gast
Die Gang
ist ihre Familie, die Straße ihr Zuhause: In den
Armutsvierteln von San Salvador, der Hauptstadt El Salvadors,
kommen junge Menschen schon sehr früh in Kontakt mit Mord
und Totschlag. Mitten in den gefährlichen
Straßenkrieg im Armenviertel Soyapango hat sich der
algerische Dokumentarfilmer Christian Poveda gestürzt. Sein
außergewöhnlicher Film dokumentiert mit einer
beeindruckenden Nähe und viel Emotion den Alltag der "Mara
18", die zu den brutalsten und gefährlichsten Gangs in
Lateinamerika zählt.
Corazón del Tiempo – Herz der Zeit
Spielfilm mit R. Barries, F. Jiménez u.a.
Regie: A. Cortés, Mex 2009, 90 min. OmenglU
Ein Film, der uns ins Herz des zapatistischen Widerstands
bringt, eine Liebesgeschichte, die mitten in den zapatistischen
Gebieten spielt. Wahrscheinlich der erste Spielfilm
über die Zapatisten, der für die mexikanischen Kinos
gedreht wurde. Er wir als beklemmend und tragisch empfunden.
Quién Dijo Miedo – Was heißt hier Angst?
Dokumentarfilm von Katia Lara, Hond./Arg. 2010, 110 min. OmenglU
Der Film dokumentiert die Ereignisse in Honduras um den Putsch vom Juli 2009, den Aufbau der Widerstandsfront gegen das Putschregime und die Folge-De-Facto-Regierung bis in das Frühjahr 2010. Honduras zeigt sich plötzlich von einer noch nie da gewesenen Seite: Ein Volk, das sich wehrt und für seine Rechte kämpft.

Im Anschluss:
Aktuelles aus Honduras von Kirstin
Büttner, Teilnehmerin einer
Menschenrechtsdelegation in Honduras (Dez. 2010) und Gerrit Höllmann,
Berater von Kaffeeorganisationen in Honduras (2005 – 2010)
La isla – Archive einer Tragödie
Ein Dokumentarfilm von Uli Stelzner, D/Guatem. 2009, 85 min. OmU
Zu Gast: Der Rapper Nim Alae
(Nim Alae, der im Film "La Isla" mitspielt, rappt auch am nächsten Abend auf der Fiesta Romero im Kulturladen St. Georg, Alexanderstr. 16)
Der Staatsterror in Guatemala ist
ein bisher kaum aufgearbeitetes Kapitel in der Geschichte
Mittelamerikas. Erst 2005 wurden die Archive der Geheimpolizei
in Guatemala Stadt gefunden. Dem deutschen Regisseur Uli
Stelzner ist es als erstem gelungen, dort eine Drehgenehmigung
zu bekommen. Es gelingt ihm, mittels einer
außergewöhnlichen visuellen und emotionalen
Interaktion die Geschichte einer Tragödie nachzuzeichnen
und Beweise für unfassbare Verbrechen zu finden. Erhielt
den mimikri media Förderpreis beim Dokumentarfilm-Festival
München.