Romero-Filmtage 2013
im Kommunalen Kino Metropolis
Eine Auswahl von fünf Dokumentar- bzw. Spielfilmen ergänzt das Veranstaltungsprogramm. Wir zeigen Filme für ein würdiges Leben und die Einhaltung der Menschenrechte in Bolivien, Honduras, Guatemala, El Salvador, México, Argentinien und Chile.
Ort: Kommunales Kino Metropolis, Kleine Theaterstraße 10, 20354 Hamburg
Eintritt: 6 Euro/ ermäßigt 4 Euro
Veranstalter: Nicaragua Verein Hamburg e.V.
El amigo alemán - Der deutsche Freund
Historisch-politischer Spielfilm von J. Meerapfel, Argentinien/Deutschland 2012, 100 min, OmU
In den 50er Jahren leben Juden und Nazis in Buenos Aires in unmittelbarer Nachbarschaft, z.B. die Jüdin Sulamit und ihr deutscher Freund Friedrich. Er stellt fest, dass sein Vater SS-Obersturmbannführer war, er bricht mit seiner Familie und geht nach Deutschland, um sich mit seiner Herkunft auseinanderzusetzen. Er schließt sich der Studentenbewegung an. Später folgt ihm Sulamit und studiert. Doch Friedrichs politisches Engagement lässt keinen Raum für ihre Liebe. Trotz einer Beziehung zu einem Universitätsassistenten liebt sie noch Friedrich. Dieser geht nun nach Argentinien, um sich der Guerillabewegung anzuschließen. Er verschwindet aber spurlos. Sulamit sucht ihn bis nach Patagonien.
Violeta se fue a los cielos - Violeta Parra
von Andrés Wood, Chile/Argentinien/Brasilien 2011, 110 min
Violeta Parra zieht mit ihren eigenen gesellschaftskritischen Liedern von Dorf zu Dorf. Sie schreibt die Lieder der einfachen Bevölkerung auf. Sie wird Bildhauerin und Malerin und lebt die meiste Zeit zwischen Erfolg und Armut bis zu ihrem tragischen Tod.
También la lluvia - Und dann der Regen
Dokumentar- bzw. Spielfilm von Icíar Bollaín, Spanien/Frankreich/ Mexico (spielt in Bolivien) 2011, 104 min. OmU
Im Jahr 2000 erschüttern Unruhen die bolivianische Stadt Cochabamba. Die Bevölkerung revoltiert gegen die Privatisierung des Wassers. Es eskaliert mit mehreren Toten. Gleichzeitig ist dort ein Filmteam tätig. Der Film soll zeigen, wie es damals war, als die Spanier ankamen und die Indianer unterwarfen. Die spanischen Eroberer sind weiße Berufsdarsteller und die der indigenen Bevölkerung sind Laienschauspieler, rekrutiert aus der heutigen "Unterschicht", die zunehmend in den realen Aufstand involviert sind. Das Team gerät in die Rebellion hinein, da der indigene Hauptdarsteller einer der Anführer ist.
Wenn die Ratte lernt zu teilen
Dokumentarfilm von S. Grimm, Mexico, Guatemala und El Salvador 2012, 85 min D span.U.
Die Puppenspielerin Heike Kammer reist mit ihrer Bühne durch Mexiko, Guatemala und El Salvador:
Länder, in denen sie früher als Friedensfachkraft tätig war. Sie trifft Freunde aus vergangenen Tagen,
tritt in entlegenen Schulen auf und gibt Workshops für SchülerInnen und MultiplikatorInnen.
In El Salvador trifft sie auf eine Theatergruppe, die sich auch mit den Themen Frieden,
Gerechtigkeit und Versöhnung beschäftigt.
Der Film erzählt, nicht-chronologisch und assoziativ, von einer Reise in der Gegenwart und
einer in die Vergangenheit und stellt provokante Fragen nach "echtem" Frieden und dem Wert des Krieges.
Gäste: Susanne Grimm und Protagonistin Heike Kammer
El Porvenir adentro - Angekommen in El Porvenir
Dokumentarfilm von Rainer Hoffmann und Erika Harzer, Honduras 2011, 94 min. OmU
Als Kind schloss sich Christian Arzu der Jugendbande Mara 18 an. Töten wurde sein Auftrag. José Antonio Flores wollte Anwalt werden. Drogen und Alkohol warfen ihn aus der Bahn. Er wurde Bandenchef. Rosny Castellanos war Gymnasiast. Falsche Freunde und Spaß an Waffen brachten ihm 22 Jahre Gefängnis wegen Mord ein. Julio Bolton wurde von den Eltern alleingelassen. In der Mara 18 fand er Familienersatz. Als Jugendlicher wurde er Zeuge des grausamen Gefängnismassakers von El Porvenir. Alle vier sitzen ein in El Porvenir, der Strafanstalt von La Ceiba, Honduras. Dort arbeitet als Freiwillige die Schweizerin Coni Lustenberger.
Gast: Erika Harzer