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27.04.2018 | 19:00
Maíz – Das, was Leben trägt
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Performance und Podiumsdiskussion | Eintritt: Spende 3-5€
Welche Farbe hat Mais? Weiß, gelb oder doch rot und blau…? Was hat Mais mit der Schöpfungsgeschichte zu tun, was mit globalen Märkten? Das Wort ›Mais‹ stammt aus dem Taíno, einer Sprache indigener Gruppen der Karibik und bedeutet: ›das, was Leben trägt‹. Die Kulturpflanze mit einer Vielfalt von rund 60 Sorten allein in Mexiko ist vom Aussterben bedroht. Doch handelt es sich nicht nur um das Verschwinden einer Pflanze, die weltweit ein kulturelles wie auch kulinarisches Nahrungsmittel darstellt; durch Optimierung des Saatguts und Einsatz von Gentechnik wurde aus einem Kulturgut eine industrialisierte Ware.
Fotos: Phillip Lemmerich, treemedia e.V.
Anhand des Länderkontexts Mexiko werden in der zweisprachigen Performance/Lesung MAIZ (spanisch – deutsch) Perspektiven und Gründe für das Aussterben des Getreides, dessen biologische Vielfalt, sowie historische, kulturelle und künstlerische Bedeutungen genauso aufgezeigt wie sozio-ökonomische Entwicklungen, globale Zusammenhänge und ihre Auswirkungen auf Mensch und Natur.
„Roter Mais, Blut der Götter, rote Erde, wie die Haut der Großeltern,
gereift wie ein Kind wenn es von der Mutter geboren wird,
der Mutter Milpa, und dem Vater, Vater Mais.
Blau, wie die sternenklare Nacht auf dem Land,
grün, wie das tiefe Meer und seine Geheimnisse,
weiß und gelb, wie das Licht, das uns den Weg unserer Hoffnungen weist.“
Die zweisprachige Performance MAIZ – das was Leben trägt auf eine Reise von Ursprung und Mythologie der Pflanze Mais in Mexiko bis zu Einflüssen des Agrarindustriellen Systems und Verantwortung aus Deutschland.
Anschließend: Podiumsdiskussion
Wer ernährt die Welt und zu welchem Preis?
Im Jahr 2050 wird es ca. 9,7 Mrd. Menschen auf der Erde geben. Um diese ernähren zu können, setzt die Industrie auf agrochemische Mittel und verändertes Saatgut. Warum verkaufen transnationale Konzerne Pestizide im Globalen Süden, die hier schon lange verboten sind? Wie sollen sich die Menschen ernähren, die sich kein Bio leisten können? Und warum wird das agrarindustrielle Modell als angeblich einziges effizientes System auch durch die deutsche Entwicklungszusammenarbeit propagiert? Führt die Industrialisierung der Landwirtschaft eigentlich zu Flucht und Migration?
Im Anschluss an die Podiumsdiskussion möchten wir gemeinsam mit den Anwesenden diskutieren, wie ein gerechtes Welternährungssystem aussehen kann, was aktuell politisch passiert und wie wir von unseren Erfahrungen gegenseitig lernen können.
Gäste:
Peter Clausing, Pestizid Aktions- Netzwerk, PAN
Sandra Blessin, Agrar Koordination
Christian Schliemann, European Center for Human and Constitutional Rights, ECCHR
Mitglieder des kollektiv tonalli
Moderation:
Hauke Lorenz, Projekt: Generation Global, W3 – Werkstatt für internationale Kultur und Politik
Um Anmeldung wird gebeten: zeitalter@w3-hamburg.de, 040-398053-83
In Kooperation mit: Romerotage, Pestizid Aktions-Netzwerk e.V. (PAN Germany), Agrar Koordination, Amnesty International (CASA), Zentrum für Mission und Ökumene – Nordkirche weltweit, treemedia e.V.
Ort: Nernstweg 32-34, 22765 Hamburg
Veranstalter: W3 – Werkstatt für internationale Kultur und Politik.